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Bis 2050 könnten Dünen und der Strand in Playa del Inglés nahezu verschwunden sein

Gran Canaria – Der Klimawandel ist für Gran Canaria auch ein Thema, das immer wieder präsent ist. Laut einer Studie, die am vergangenen Dienstag in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht wurde, sind in ganz Spanien rund 200.000 Menschen direkt vom Klimawandel bedroht, auf den Kanarischen Inseln sind die Auswirkungen teilweise auch schon jetzt spürbar. Derzeit sind an allen Stränden der Gemeinde Telde die roten Flaggen aufgehängt, der Meeresspiegel befindet sich auf dem Höchststand des Jahres und zudem ist dieser der höchste jemals gemessene Höchststand, es sei zu gefährlich ins Wasser zu gehen. Der Melenara Strand ist teilweise geflutet. Auch in Arinaga wurde die Promenade teilweise geflutet.

Dass der steigende Meeresspiegel ein Risiko für viele Menschen darstellt, ist keine neue Information, erst im August veröffentlichte die Regierung von Gran Canaria einen Hochwasserrisikomanagementplan in diesem wurden 43 Punkte mit signifikanten und potenziellen Hochwasser-Stellen an der Küste von Gran Canaria definiert.

Am schlimmsten würde es wohl die Gemeinde San Bartolomé de Tirajana treffen, hier wurden 10 Gebiete definiert, die extrem gefährdet sind, Mogán folgt auf dem zweiten Platz mit 7 Gebieten, Telde ist mit 6 Gebieten auf Platz drei und Las Palmas als Hauptstadt hat auch noch 4 gefährdete Gebiete im Stadtbereich.

Bis zum Jahr 2050 könnte die touristische Gemeinde San Bartolomé de Tirajana fast die Hälfte der Dünen und der Hauptstrände an das Meer verlieren. Auch der Bereich des Yachthafens in Pasito Blanco wäre verloren. In Arinaga würde der Industriehafen nicht mehr existieren, selbst der Flughafen würde in Teilen gefährdet sein.

In Las Palmas wären sowohl Hafen als auch Playa Las Canteras massiv gefährdet. Auch alles keine neuen Informationen. Allerdings geht die neuste Studie davon aus, dass die Zahl der betroffenen Menschen deutlich höher sein wird als in alten Studien angenommen. Man rechnete bisher damit, dass weltweit etwa 80 Millionen Haushalte betroffen sein werden, aktuell schätzen die Wissenschaftler jedoch, dass es etwa 300 Millionen sein werden. Alleine auf Gran Canaria könnten zwischen 30.000 und 32.000 Menschen direkt betroffen sein. In Spanien sind die gefährdetsten Gebiete übrigens in Doñana, Huelva, Cádiz und Ebrodelta angesiedelt. Im Jahr 2050 sollen die gefährdeten gebiete mindestens einmal im Jahr komplett überflutet werden, dies macht die Gebiete eher unbewohnbar.

Die Wissenschaftler sagen in der Studie auch, dass das Pariser Abkommen ausreichen sollte, um das schlimmste zu verhindern, es müsse nur konsequent umgesetzt werden. Allerdings kann man dies auch nicht mit absoluter Gewissheit sagen.

Es gibt sogar eine interaktive Karte die anzeigt wie die Küstengebote auf Gran Canaria aussehen werden, dazu einfach hier klicken. Die Karte kann man auch dazu nutzen, um zu schauen, wie es in 135 anderen Ländern der Welt aussehen wird. Schaut man auf der Karte beispielsweise nach Deutschland wird man erschreckend feststellen, das die Nordsee bis nach Hamburg und Bremen reichen wird, auch Holland würde zu 50% vom Meer verschluckt sein. – TF

Weitere Artikel zum Thema:
Die Kanaren verbrauchen sich selbst 10 mal schneller – Untergang von Maspalomas und Las Palmas in sicht, vom 17.05.2018
Teile von Gran Canaria könnten bis 2100 untergegangen sein, vom 12.11.2015
Las Canteras 2040: Kaum noch ein Strand da?, vom 23.08.2015

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