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Etwa 30% der Ryanair-Strecken werden wegfallen, wir haben getestet

Kanarische Inseln – Der eigentliche Grund für die Schließung der Basen auf den Kanaren scheint eine Umstellung der Unternehmensstrategie von Ryanair zu sein. Denn das Unternehmen nimmt neue Strecken in das Programm die deutlich „rentabler“ sein dürften da diese als Kurzstrecke gelten, die Flugzeiten liegen unter drei Stunden, darunter Ziele im Libanon, Israel und Marokko. Unterdessen suchen Politiker weiter nach Lösungen den Wegfall einiger Strecken und Verbindungen zu kompensieren, denn der Tourismus ist sehr stark von der Menge der Flugverbindungen abhängig, es wurden in den letzten Monaten durch Wegfall von AirBerlin, Germania und Monarch schon zu viele Strecken verloren. Etwas das man auch deutlich an den letzten Zahlen aus dem Tourismus sehen kann.

Die Schließung der Ryanair-Stützpunkte auf den Kanarischen Inseln bedeutet jedoch nicht, das es künftig keinerlei Flüge mehr der Gesellschaft auf die Inseln geben wird, aber eines wird klar sein, Verbindungen mit Flughäfen, die keinen eigenen Stützpunkt haben, die also von den Kanaren aus bedient wurden, fallen vorerst weg. Das Betrifft diverse Flughäfen in diversen Ländern (siehe Bild). Insgesamt bietet Ryanair derzeit 131 Strecken mit 60 Orten von den Kanarischen Inseln aus an. Betroffen sind etwa 30% der Verbindungen.

Es ist auch durchgesickert, das Ryanair besonders die Ziele bevorzugt in denen es gute Subventionen gibt. Die Kanaren bieten nur für drei Strecken eine jährliche Subvention von 437.000 Euro an, in anderen Ländern fließt deutlich mehr. Also letztendlich geht es Ryanair nur darum so viel Geld von den Staaten zu bekommen wie irgend möglich, also alles auf Kosten der Steuerzahler vor Ort. In Israel bekommt Ryanair beispielsweise eine Subvention von fast 60 € pro Fluggast, den die Gesellschaft bringt. Bei einem Voll ausgelastete Flugzeug (Boeing 737-800) mit 189 Passagieren bedeutet dies einen Zuschuss von 11.340 € pro Flug, dazu natürlich noch die Einnahmen aus den Ticketverkäufen etc.

Der CEO von Ryanair Michael O‘Leary sagte im Januar bereits, dass die „Menschen die Nase voll hätten von den Kanarischen Inseln“ und man sich „auf Israel als Ziel für Sonne und Meer konzentrieren wird“. Später bestritt er dies je gesagt zu haben. Aber da war offensichtlich schon das Angebot Israels auf dem Tisch für die hohen Subventionen. – TF

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*Anmerkung zu den Daten: Diese haben wir händisch über die Buchungsmaschine von Ryanair geprüft, Änderungen sind natürlich immer wieder möglich. Der Aufwand, die Strecken zu testen, lag bei etwa 2 Stunden.

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