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Urteil im Mordfall Luis Fernandez: 16,5 Jahre Haft für den jungen Brasilianer

Las Palmas – Im Mordfall Luis Fernandez wurde endlich ein Urteil gefällt. Der junge Brasilianer Flavio J. Da Silva wurde zu einer Freiheitsstrafe von 16,5 Jahren verurteilt. Er hatte im Jahr 2016 den Geschäftsmann Luis Fernandez in San Fernando getötet. Die Haft setzt sich aus zwei Bausteinen zusammen, 16 Jahre bekam er wegen des Mordes und ein halbes Jahr noch wegen Raub. Die Beziehung zueinander war basierend auf einer Bezahlung für sexuelle Dienstleistungen. Eine Jury urteilte bereits am 3. April, dass er schuldig sei, nun haben die Richter erst das Strafmaß verkündet.

Die Richter berücksichtigten das Geständnis des jungen Brasilianers vor dem Gericht und milderten daher die geforderte Strafe der Staatsanwaltschaft ab, diese forderte nämlich 23 Jahre Haft. Neben der Haftstrafe muss der junge Mann auch eine Entschädigung in Höhe von 15.400 Euro an die Brüder des Opfers zahlen.

Das Gericht stellte fest, dass es erwiesen war, dass die beiden Personen sich im Madrid für einen Betrag von 2.000 Euro darauf einigten nach Gran Canaria zu fliegen, um eine sexuelle Kurzbeziehung zu führen. Auch das Rückflugticket wurde für den jungen Mann gezahlt. Ein Streit am 10. Oktober 2016 eskalierte, es ging um den zu zahlenden Betrag. Die Richter sahen es als nachgewiesen an, dass der junge Brasilianer eine Bronzefigur nahm und nach dem Streit Luis Fernandez damit niederstreckte. Er schlug dann wiederholt auf sein Opfer ein. Das Gericht hält es auch für erwiesen, dass anschließend eine Schere zum Einsatz kam um „mit großer Gewalt“ mindestens 50 Stiche in verschiedene Körperstellen des Opfers einzustechen.

Als Luis Fernandez sich nicht mehr rührte, nahm der Täter dann noch den Schmuck des Opfers mit sowie einen Laptop, ein Handy und eine Uhr. Das Gericht erkannte es auch an, dass der junge Mann wohl in einer Art Verzweiflung war, die seine Wahrnehmung trübte. Der Täter könnte das Urteil noch vor dem obersten Gericht der Kanarischen Inseln anfechten, ob die Verteidigung dies tun wird, ist noch unklar. – TF

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