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40,2% der Bevölkerung auf den Kanaren von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht

Kanarische Inseln – Im neusten Bericht des europäischen Netzwerks zur Bekämpfung von Armut (EAPN) wird aufgedeckt, dass 40,2% der Bevölkerung auf den Kanarischen Inseln, das sind rund 844.00 Menschen von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht sind. Diese Zahlen gelten für das Jahr 2017, im Jahr 2016 waren es noch 86.600 mehr Menschen auf den Kanaren, also ging die aktuelle Zahl um 4,5% zurück. Damit liegen die Kanaren in Spanien auf dem zweiten Platz beim Armutsrisiko, lediglich in Extremadura ist das Risiko mit 44,3% noch höher.

Um in diese Gruppe von Menschen gestuft werden zu können ist einer der drei Indikatoren zu erfüllen, ein Einkommen unter 684 Euro pro Monat, Mangel an Grundgütern und/oder geringfügige Beschäftigung mit weniger als 2 Arbeitsstunden pro Tag.

In ganz Spanien sind laut dem Bericht mehr als 12,3 Millionen Menschen von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedroht, das sind 26,6% der Gesamtbevölkerung, 1,3% weniger als im Jahr 2016. Allerdings ist der Rückgang des Risikos nicht so positiv zu bewerten, wie man annehmen mag, es sind zwar rund 600.000 Menschen weniger betroffen, aber diejenigen, die betroffen sind, werden immer ärmer, also verschlechtern sich die Lebensbedingungen zusehends.

In Spanien gelten 2,27 Millionen Frauen als verarmt, das sind rund 470.000 Mehr als bei den Männern, also insgesamt sind rund 4,07 Millionen Menschen in Spanien verarmt, dies geschieht, wenn zwei der drei der oben genannten Faktoren zutreffen. Das sind in Spanien 6,9% der Bevölkerung.

Erschreckend ist auch, das 14,1% der Erwerbstätigen von diesem Risiko betroffen sind, das zeigt, dass ein Arbeitsplatz keine Garantie für Wohlstand ist. Auch bei Rentnern liegt der Wert bei 13,1%. Etwa ein Drittel der Rentner in Spanien bekommt lediglich eine Rente von unter 609 € pro Monat, 15% sind gefährdet in die volle Armut abzurutschen.

Laut EAPN ist diese Entwicklung „besorgniserregend“, denn sowohl der Indikator der schweren Armut als auch die Armutslücke zeigen, dass die armutsgefährdete Bevölkerung „viel verarmter ist“ als in den Vorjahren. In der „schlimmstmöglichen Armut“ befinden sich demnach 1,7% der Bevölkerung in Spanien, das sind knapp 800.000 Menschen. Bei der Bevölkerungsgruppe werden alle drei Kriterien, die oben genannt sind, erfüllt.

Auch die Kinderarmut ist in diesem Zusammenhang ein heikles Thema, denn jedes dritte Kind unter 16 Jahren ist gefährdet. Noch schlimmer sieht der Wert bei jungen Menschen zwischen 16 und 29 Jahren aus, hier sind es fast 50%.

In Spanien gibt es aber auch Regionen, in denen diese Probleme deutlich geringer sind als auf den Kanarischen Inseln oder in Extremadura. So ist die allgemeine Rate in La Rioja mit 14,4% am niedrigsten. – TF

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