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Geschichtsschreibung: Sanchez legt Amtseid ohne Bibel und Kruzifix ab – Er lehnt Verknüpfung von Staat und Religion ab

Madrid – Pedro Sanchez hat dem Amtseid im Königspalast abgelegt und schreibt auch dabei wieder Geschichte in Spanien. Er ist der erste Ministerpräsident des Landes, welcher den Amtseid ohne Bibel und Kruzifix ablegte. Diese Möglichkeit gibt es seit 2014 für höhere Beamte in Spanien. Nachdem König Philip VI das Amt seines Vaters übernommen hatte, wurde diese Möglichkeit vom Königshaus eingeführt, um der Verfassung nachzukommen, denn darin ist die Religionsfreiheit geregelt.

Sanchez definiert sich selbst als Atheist und ist ein starker Befürworter, Spanien als säkularen Staat zu führen, also Religion und Politik zu trennen. Zudem sei es seiner Ansicht nach erforderlich, Religion von öffentlichen Schulen zu verbannen und das Konkordat mit dem Vatikan zu revidieren. Eine gesunde Sichtweise für die heutige Zeit.

Bisher haben alle Ministerpräsidenten von Spanien den Amtseid mit Bibel und Kruzifix abgelegt, lediglich Felipe Gonzélez und José Luis Rodríguez Zapatero hatten dies Widerwillens getan. Nun konnte Sanchez endlich ein weiteres Signal setzten.

Sein Amtseid legte er auf der spanischen Verfassung mit Artikel 62 ab, „Ich verspreche durch mein Gewissen und meine Ehre, treu die Verpflichtungen des Amtes des Regierungspräsidenten mit Loyalität gegenüber dem König zu erfüllen und die Verfassung als die grundlegende Norm des Staates zu behalten und durchzusetzen, sowie die Geheimhaltung der Ratsberatungen zu wahren“. Der Artikel 62 beinhaltet die Funktionen des Königs, einschließlich der Ernennung des Regierungschefs. – TF

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