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Suche nach schwarzem Gold – Marokko hat Auftrag zu Ölbohrungen zwischen Kanaren und Afrika vergeben

Kanarische InselnÖlbohrungen vor den Küsten der Kanarischen Inseln waren in den Jahren 2013 bis 2015 ein heißes Thema, das kocht nun wieder auf, denn Marokko hat einen Auftrag an die italienische Firma ENI vergeben, um in den Gewässern nach Öl zu suchen. Dies ruft natürlich auch die Regierung der Kanaren auf den Plan, denn diese lehnt Bohrungen nach Öl strikt ab, zumal eigene spanische Bohrungen im Jahr 2015 wegen mangelnder Funde aufgegeben wurden.

Die Kanarischen Inseln wollen sowohl die Zentralregierung in Madrid, als auch die EU einschalten, um auf Marokko einzuwirken. Der Außenminister von Marokko soll in den kommenden Tagen persönlich Dokumente überreicht bekommen, um darzulegen, dass die Bohrungen keinen Sinn ergeben und nur Gefahren mit sich bringen.

Die Regierung der Kanarischen Inseln hat zudem ein Rechtsgutachten in Auftrag gegeben, um mögliche Rechtsbrüche im internationalen Recht zu überprüfen. Der Präsident der Kanaren, Fernando Clavijo bekräftigte, dass „vor allem die Interessen der Kanarischen Inseln verteidigt werden“, aber bevor er selbst irgendwelche Maßnahmen oder Meinungen dazu abgibt, will er weitere Informationen abwarten.

Unterdessen fordern Umweltaktivisten der Gruppe „Ben Magec Ökologen in Aktion“ dazu auf den Kanal zwischen den Kanarischen Inseln und Afrika zu einem internationalen Umweltschutzgebiet zu erklären. Die Umweltaktivisten setzten sich aus verschiedenen Gruppen zusammen und haben so eine stärkere Masse an Menschen hinter sich. Die Umweltschutzzone könnte vonseiten der EU beantragt werden, dazu müsse aber erst Spanien einen Antrag bei der EU stellen und dazu wiederum müssten die Kanaren einen Antrag bei Spanien stellen.

Diese Forderung an sich könnte sich als schwierig erweisen, denn im Seegebiet rund um die Kanaren wird auch nach den seltenen Erden wie Tellur gesucht bzw. dies soll dort, nach willen der EU abgebaut werden.

Bleibt also zu hoffen, dass Marokko keine Ölbohrungen durchführen wird und erneut ein gewisses Risiko für die gesamte Region in den Raum wirft. – TF

Weitere Artikel zum Thema:
Öl und Gasfunde zu gering – Repsol zieht ab und gibt die Suche auf!, vom 17.01.2015
Das Tellur in der Nähe der Kanaren wird vorerst nicht abgebaut, vom 24.06.2017

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